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Geisterglaube in Thailand

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mojo 4 you - Das deutschsprachige Online Magazin aus Chiang Mai in Thailand

Buddhismus und Animismus in einer Welt

Geisterhaus

Geisterhäuser im Tempel

Wir haben schon des öfteren über Thailand und seinen Geisterglauben berichtet. Doch in diesem Artikel versuchen wir diesen Geisterglauben geschichtlich zu erklären. D.h. woher kommt der animistische Glaube, wie passt er in den Lebensstil der Thai und wie wichtig nehmen die Thai ihre Geister.

Man könnte Bücher darüber schreiben und sicherlich findet irgendjemand immer irgendetwas neues zu diesem Thema. Ergänzungen und Erklärungen nehmen wir gerne in der unten angehängten Kommentarfunktion entgegen.

Viele unterschiedliche Glaubensrichtungen finden ihren Weg nach Thailand

Ursprünglich stammen die Thai aus Südchina und haben sich erst ab dem 14. Jahrhundert in den heutigen Längen- und Breitengraden Südostasiens etabliert. Doch Menschen gab es hier schon vorher. Da gab es die Khmer, welche in ihrer Religion sich eher dem Hinduismus hingaben. Doch die Khmer verehrten auch ihre Könige wie Götter und ebenso in vieler Hinsicht das Wissen der Lehrer und Doktoren. Für diese heiligen Priester wurden Tempel und Wohnhäuser in unmittelbarer Nähe des Königspalastes errichtet, wie man heute in Angkor sehen kann.

Durch den Götterglauben der Khmer konnte sich das aus Indien stammende Ramanyana und die Verehrung von Brahma, sowie der Schlange Naga in dieser Gegend etablieren. Dieser Glaube kam mit den Mon Völkern, welche wahrscheinlich aus dem Norden Indiens stammten. So gesehen haben die Mon, die Khmer, die Burmesen, Shan, aber auch die chinesischen Volksgruppen einen potentiellen Anteil an den vielen unterschiedlichen Glaubensrichtungen des frühen Thaivolkes.

Die Thai waren zu diesem Zeitpunkt noch kein geeintes Volk, sondern splitteten sich in unterschiedliche Volksgruppen, wie etwa die Lawa Stämme im Norden Thailands. Die Lawa Traditionen werden zum Teil noch Heute praktiziert. So ist zum Beispiel das Inthakhin Festival ein solches Fest zu Ehren der ehemaligen Lawa Götter und Geister.

Aber auch ein Gründungsfest der Stadt hat animistische Wurzeln und wird meist zu Ehren der göttlichen Wächter aber auch zur Beschwichtigung der Geister gefeiert.

Götter und Geister waren bis dahin ziemlich nahe beieinander, und oftmals verschwamm der Unterschied.

Erst während der so genannten Sukhothai Periode hielt der Buddhismus in Thailand Einzug. Dieser wurde aus Ceylon, dem heutigen Sri Lanka an das thailändische Königshaus gebracht. Mit dem Buddhismus kam nun also die dritte Religion (Glaubenslehre, Theorie) nach dem Animismus und Hinduismus in dieses Gebiet.

Geist, Gott oder König

Das Wort für Geist in thailändischer Sprache ist Phi. Doch dieses Wort stammt eigentlich aus dem indischen Sanskrit und wurde als Anrede für die göttlichen Könige im Khmer Reich benutzt. Die Khmer Könige wiederum sahen sich selbst als irdische Götter. Sie waren jedoch weit weg von ihren thailändischen Untertanen, und somit war wohl der Glaube an die Natur und deren Kräfte doch weit ausgeprägter als der Glaube an ferne Könige oder irdische Götter.

Der animistische Glaube ist der Glaube der allumfassenden Beseeltheit der Natur. Dabei muss man akzeptieren, dass alles wovon wir leben der Natur entsprang. Da selbst ein Baum eine Seele hat, lebt diese in diesem und wird bei dessen Zerstörung freigesetzt. Diese Seelen sind wohl im einfachsten Sinne die Geister der Natur. Um viele, vor allem um große und mächtige Bäume sind Tücher gewickelt, welche darauf hinweisen, dass in diesem Baum ein besonders mächtiger Geist wohnt.

Immer wenn ein Thai etwas einem Geist entringt muss er dafür Busse tun. Selbst wenn er gesund geblieben ist, oder wohlhabend geworden ist verdankt er dies irgend einem Geist. Die Busse oder die Belohnung für den Geist erfolgt in den Tempeln oder aber im privaten Kreis.

Wir haben dazu einen Artikel veröffentlicht, welcher sich mit Schamanismus in Thailand beschäftigt. Doch neben dem Schamanismus gibt es auch die überall gegenwärtigen Geisterhäuschen, welche nicht dem Buddha gewidmet sind, sondern dem Geist des Grundstücks auf dem das Haus gebaut wurde.

In vielen Geschäften sieht man einen Schrein gegenüber dem Eingangsbereich stehen. Dieser Schrein ist zu Ehren der Mutter Erde aufgebaut. Die Gaben an diesen Geist sollen als Dank für den eigenen Wohlstand dienen.

Das Phalad Khik Amulett (ein um die Hüfte gebundener Penis) ist ebenfalls ein weiterer Beweis dafür, wie nahe sich Menschen, Geister, Religion und Aberglaube stehen.


media
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Ahnenglaube in Thailand

Als weiteren Bestandteil des Geisterglaubens findet der Ahnenglaube sich im Alltag der Thai wieder. So wird einem Verstorbenen oft ein kleines Haus errichtet, welches seinem Geist als Heim dienen soll. Kleidung und Geld wird dem Verstorbenen ebenfalls auf seinen Weg in die Geisterwelt mitgegeben.

Manchmal tanzen Familienmitglieder und Freunde eines Verstorbenen Jahre nach seinem Tod wie in Trance auf dem Grundstück auf welchem er zuletzt gelebt hatte. Das hat damit zu tun, das die Verwandten glauben, der Geist des Toten befindet sich noch immer auf der Erde und kann oder will sein Heim nicht verlassen. Die Tänzer versuchen dann Kontakt zu diesem Geist aufzunehmen, damit dieser endgültig befriedigt wird und seine Reise antritt.

Aber auch die buddhistischen Mönche beten während der Trauerfeier für eine gute Reise in das Reich der Toten. Mit Kerzen und Feuerwerk wird der Weg ins Totenreich erleuchtet. Die Mönche sind immer mit Gebeten, in jede dieser Zeremonien einbezogen.

Religion, Aberglaube und Geister leben in der selben Welt

Geisterhaus neben der Moenchsunterkunft

Geisterhaus direkt neben den Mönchs Unterkünften

Im Prinzip sind der Buddhismus und der Geisterglaube inhaltlich nicht weit voneinander entfernt. Die typisch thailändische Sichtweise auf die buddhistischen Regeln lässt auch andere Götter und Geister zu. Insbesondere der Lankavong - Theravada Buddhismus welcher bis Heute in Thailand praktiziert wird, ermöglicht einen wesentlich größeren Spielraum für die Menschen und ihren Geisterglauben.

Zum Abschluss sollte man doch einmal über unser eigenes Verhalten nachdenken. Auch die westliche Welt hat neben der Religion ihren animistischen Glauben versucht zu bewahren. Die Kirche hat zwar den Versuch unternommen alles nicht christliche zu vernichten, doch so ganz ist es ihr glücklicherweise nicht gelungen. Denn was würden wir tun, wenn wir nicht unser eigenen kleinen Sprichwörter und Aberglauben hätten.

Author: JoJo
Artikel: Geisterglaube in Thailand


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